wecare on Tour - im Austausch mit der Arbeitsgruppe "Telemedizin in Thüringen"

Potenziale erkennen und nutzen

Digitale Lösungen im Gesundheitswesen gewinnen für die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen und umfassenden Gesundheitsversorgung zunehmend an Bedeutung. Trotz des großen Potenzials von E-Health-Anwendungen besteht in Deutschland an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf, um digitale Gesundheitskonzepte in der Regelversorgung zu etablieren. wecare hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diese Potenziale aufzugreifen und innovative Lösungen gemeinsam mit verschiedenen PartnerInnen im strukturschwachen Raum zu erproben. Durch die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe "Telemedizin in Thüringen" sollen künftig weitere Konzepte entwickelt und umgesetzt werden, um die Digitalisierung im strukturschwachen Raum voranzubringen.

Arbeitsgruppe "Telemedizin in Thüringen" - E-Health-Strategien für die Region

Die seit 2017 bestehende Arbeitsgruppe "Telemedizin in Thüringen" wurde vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF) gegründet, um geeignete Voraussetzungen für digitale Gesundheitstechnologien zu schaffen. Im Zentrum der Tätigkeiten steht die Verbesserung der digitalen PatientInnenversorgung, die durch telemedizinische Lösungen im ländlichen Raum sowie in den Städten ausgebaut werden soll. Um Fortschritte in diesem Handlungsfeld zu erzielen, setzt die Arbeitsgruppe auf die Förderung konkreter Projekte, die Vernetzung von AkteurInnen sowie das Schaffen von gesellschaftlicher Akzeptanz für digitale Gesundheitstechnologien. Das Netzwerk der AG besteht aus zahlreichen AkteurInnen, darunter das Universitätsklinikum Jena, die Landesärztekammer Thüringen, verschiedene Krankenkassen, die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen sowie VertreterInnen verschiedener Ministerien.Handlungsgrundlage der AG Telemedizin ist die "Thüringer Strategie für die digitale Gesellschaft". Das 2018 vom TMASGFF beschlossene Konzept setzt seine drei Schwerpunktthemen in den Bereichen Mittelstand 4.0, digitale Landesentwicklung sowie digitale Bildung und Forschung. Auch für die Entwicklung telemedizinischer Lösungen gibt die Strategie bereits konkrete Maßnahmen vor: neben der Gründung der AG Telemedizin als übergeordnetes ExpertInnengremium stehen der Ausbau telemedizinischer Versorgungsnetzwerke im ländlichen Raum sowie die Förderung moderner Kommunikationstechnik zur Ermöglichung von Telekonsilen im Fokus. Für das bereits umgesetzte Modellprojekt Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) wurden nun erste Evaluationsergebnisse veröffentlicht. Ziel war die Erprobung eines elektronischen Medikationsplans, der eine effizientere Versorgung von multimorbiden PatientInnen, also Menschen, bei den mehrere Erkrankungen gleichzeitig auftreten, ermöglichen soll. Bisherige Einschätzungen deuten darauf hin, dass das sektorübergreifende Medikationsmanagement die Zusammenarbeit von ÄrztInnen und ApothekerInnen erleichtern und Vorteile für die Medikationsplanung und -sicherheit bieten kann.

E-Health in allen Anwendungsbereichen fördern

Telemedizinische Lösungen haben in vielen Anwendungsbereichen bereits sichtbare Fortschritte gemacht und auch das Interesse in der Forschung ist groß. So stand laut dem eHealth Monitor 2021 bisher insbesondere das Management chronischer Erkrankungen sowie Telekonsultationen im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen in Deutschland. In anderen Bereichen wie der digitalen Diagnose besteht dagegen noch Nachholbedarf in der Forschung. Das wecare-Bündnis setzt genau an dieser Stelle mit innovativen Lösungsansätzen an: Das wecare-Projekt TEAM beispielweise widmet sich bei der Entwicklung telemedizinischer E-Health-Ansätze für Menschen mit Demenzerkrankungen unter anderem auch innovativen Diagnosemöglichkeiten. Mithilfe einer innovativen Softwarelösung sowie Gamification sollen PatientInnen untersucht, diagnostiziert und anschließend therapiert werden.Ein weiteres wichtiges Feld ist die Akzeptanz digitaler Gesundheitslösungen, da sie den Fortschritt der Digitalisierung neben technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen maßgeblich fördert. Es hat sich gezeigt, dass die Coronapandemie das Vertrauen der Bevölkerung in digitale Anwendungen zwar grundsätzlich gestärkt hat, allerdings werden laut dem eHealth Monitor 2021 noch Defizite in Bezug auf Informationsangebote und Aufklärungsmaßnahmen gesehen. Das wecare-Projekt POWER hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, über digitale Gesundheitsangebote aufzuklären und die Kompetenz im Umgang mit E-Health-Anwendungen zu vermitteln. Denn nur durch selbstbestimmte Nutzung und gesamtgesellschaftliches Vertrauen hat die Telemedizin auch langfristig eine Zukunft.In den kommenden Jahren werden über das wecare-Bündnis weitere spannende Lösungsansätze zu aktuellen Problemen der Gesundheitsversorgung generiert werden. Auf unseren Social Media-Kanälen berichten wir regelmäßig über aktuelle Entwicklungen:

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Ihre Ansprechpartnerin

Sanja Bahr
Wissenschaftliche Assistenz
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