Raman-spektroskopischer-Point-of-Care Schnelltest auf lebensbedrohliche Infektionen


Das Projekt RaInMo kombiniert die Wachstumsfelder Sensorik, IT/Künstliche Intelligenz und Gesundheitswirtschaft, um eine bedarfsgerechte Lösung für die schnelle Infektionsdiagnostik zu schaffen. Ziel ist es, die wohnortnahe Versorgung von PatientInnen in strukturschwachen Regionen sicherzustellen und zu verbessern.
Worum geht es konkret?
RaInMo entwickelt eine innovative, schnelle Infektionsdiagnostik, die die Fortschritte in der ambulanten bakteriologischen Präanalytik integriert. Im Kern geht es um die Erforschung einer Raman-sensorischen Schnelldiagnostik. Diese soll es ÄrztInnen vor Ort ermöglichen, bakterielle Infektionen nicht nur schnell und effizient zu charakterisieren, sondern auch die Reaktion der Erreger auf relevante Antibiotika innerhalb weniger Stunden zu überprüfen. Dies führt zu zielgerichteten und zeitnahen Therapieentscheidungen direkt in der Praxis.
Welche Technologien kommen zum Einsatz?
Das Projekt kombiniert drei Haupttechnologien:
- Sensorik: Es wird die Raman-Mikrospektroskopie eingesetzt, eine optische Methode, die mithilfe von Laserlicht eine zerstörungsfreie und hochspezifische Infektionsdiagnostik ermöglicht.
- Künstliche Intelligenz (KI): KI wird in Verbindung mit der Raman-Mikrospektroskopie genutzt, um die komplexen Daten zu analysieren und die Diagnostik zu unterstützen.
- IT: Die Lösung integriert IT-Komponenten, um die erhobenen Daten zu verarbeiten und die schnelle Diagnose zu ermöglichen.
Warum ist der Einsatz in ländlichen Regionen besonders wichtig?
Das Projekt zielt darauf ab, die wohnortnahe Versorgung von PatientInnen in strukturschwachen Regionen sicherzustellen und zu verbessern. In diesen Gebieten sind spezialisierte Labore oder Kliniken oft schwer erreichbar, was zu Verzögerungen in der Diagnostik und Therapie führen kann. Durch die Entwicklung einer schnellen, ressourcenschonenden Infektionsdiagnostik direkt vor Ort (ID-POCT), können ÄrztInnen die Behandlung sofort einleiten, was die Patientenergebnisse verbessert und die Gesundheitssysteme stärkt.
Wer ist beteiligt?
Im Projekt RaInMo kooperieren PartnerInnen aus Forschung, Industrie und medizinischer Praxis: Zuwendungsempfänger sind das Leibniz-IPHT (Jena) und die Biophotonics Diagnostics GmbH (Jena). Die Projektleitung liegt bei Prof.Dr. Jürgen Popp (Leibniz-IPHT, Koordination) und Dr.-Ing. Jörg Weber (BPD). Beteiligt an der Erprobung sind außerdem die Waldkliniken Eisenberg GmbH (Prof. Dr. Georg Matziolis) sowie der Allgemein- und Notfallmediziner Dr. Sebastian Börner (Praxis Katzhütte). Diese enge Vernetzung von Forschung, Gesundheitsversorgung und Industrie ermöglicht die praxisnahe Entwicklung und den Transfer innovativer Diagnostiklösungen, um die Versorgung insbesondere in strukturschwachen Regionen Thüringens zu verbessern.